Hänichen, ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Bannewitz im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, liegt südlich der Landeshauptstadt Dresden an der Bundesstraße 170.
Hänichen ist eine sorbische Ortsgründung. Erstmals erwähnt wird der Ort im Jahre 1324 als Henechin (zum kleinen Hain). Im Jahre 1551 unterstand der Ort mit dem Vorwerk, der Grundherrschaft des Rittergut Rabenau. 1846 wurde der Beckerschacht geteuft. 1846 wurde der Hänichener Steinkohlenbauverein gegründet, der bis 1906 bestand. Am 1. April 1856 fuhr der erste mit Steinkohle beladene Güterzug vom Beckerschacht nach Dresden auf der neu erbauten Strecke der Hänichener Kohlenzweigbahn, der späteren Windbergbahn. Durch den Bergbau siedelten sich neue Arbeiterfamilien entlang der heutigen Bundesstraße 170 an, es entstanden neue Häuser. Im Jahre 1906 wurde der Bergbau eingestellt. 1818 wurden Strohhüte im Ort hergestellt. Auf dem Gelände der ehemaligen Geberbachteiche legte man 1868 einen Turnplatz für die erbaute Schule an, welche 1882 erweitert wurde. Entlang des Höhenweg entstanden 1960 eine Ortserweiterung. Bereits 1946 schlossen sich die Bauern des Ortes zu einer LPG zusammen die sich 1952 der LPG Fortschritt Bannewitz anschloss. Heute hat die Dresdner Vorgebirgs Agrar AG ihren Hauptsitz im Ort, an der ehemaligen Trasse der Windbergbahn. (Wikipedia)
Zu DDR-Zeiten gehörte Hänichen zum Landkreis Freital im Bezirk Dresden.
1972 wurde Hänichen nach Rippien eingemeindet, 1994 nach Possendorf und 1999 nach Bannewitz.
Ab dem 1. April 1857 war Hänichen Endstation der Hänichener Kohlezweigbahn. Bereits ab dem 10. Mai 1857 wurde an Sonn- und Feiertagen ein provisorischer Personenbetrieb eingeführt. Reisende stiegen für vier Groschen in die unbequemen Kohlekästen der pufferlosen und nicht gefederten Hunte und schmückten diese mit Birkenzweigen, um Ausflüge auf die "Goldene Höhe" zu unternehmen. Dieser provisorische Personenverkehr wurde nach der Übernahme durch die Königlich Sächsische Staatseisenbahnen 1872 aus Sicherheitsgründen wieder eingestellt.
Mit dem Ausbau der Windbergbahn 1907 war Hänichen wiederum für ein Jahr der Endpunkt der Bahn. Höhepunkt war das jahr 1908 mit knapp 50.000 abgefertigten Reisenden in Hänichen. Später schwankten die Zahlen zwischen 15.000 und 25.000. Der Güterverkehr spielte nur eine untergeordnete Rolle. Im Schnitt wurden in Hänichen 3.000 Tonnen Güter jährlich empfangen oder versendet, die Spitze war auch hier das Jahr 1908 mit reichlich 5.000 Tonnen.
1930 wurde der Linienbusverkehr von Possendorf nach Dresden auf der heutigen Bundesstraße B170 eingeführt, was zu einem drastischen Rückgang der Bahnreisenden führte. 1938/39 verkehrten im Winterfahrplan nur noch 4 Zugpaare vom bzw. zum Dresdner Hauptbahnhof. Die Fahrzeug betrug ca. 45 Minuten bis Dresden. Am 20. April 1951 wurde der Zugverkehr eingestellt, u.a. weil die Gleise für neue sozialistische Betriebe und für den Berliner Außenring benötigt wurden. Bereits eine Woche später waren alle Gleise bis Kleinnaundorf und die Unterwegsbahnhöfe, auch in Hänichen geschlossen. Der Bahnhof wurde noch in den 1970er Jahren der DDR als Kindergarten genutzt.
Unweit des Ortes liegt der Gohlig mit der Goldenen Höhe auf 346,3 Meter über Null. Dort befand sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine Ausflugsgaststätte, die nach dem Bau der Hänichener Kohlezweigbahn und der Windbergbahn einen regen Zustrom, vor allem wegen der Aussicht auf das Dresdner Elbtal und in die Sächsische Schweiz erlebte. Die Festveranstaltung zur Eröffnung der Windbergbahn bis Hänichen am 21. Dezember 1907 fand im dortigen Ball-Etablissiment statt. Nach der Einstellung des Zugverkehrs 1951 ging der Ausflugsverkehr rapide zurück. Die Gaststätte verfiel und wurde letztlich abgetragen. (Stadtwiki Dresden)
Hier der malerische Blick auf Possendorf, Rippien und Hänichen an einem Sonntagmorgen im November 2020
diese Aufnahme enstand im Januar 2021 mit dem Blick auf Hänichen mit dem Gohlig aus Richtung "Alter Schacht"
diese Aufnahme enstand im Januar 2021 mit dem Blick auf Hänichen vom Lunapark